Medaillenaussichten für LCS im Dreisprung

Die Sieber-Zwillinge haben an den Schweizermeisterschaften einmal mehr gute Chancen Medaillen nach Schaffhausen zu bringen. Zudem könnten am Wochenende weitere Kantonalrekorde fallen.

Ernst A. Müller

Simon Sieber tritt an den Hallen-Schweizermeisterschaften am kommenden Wochenende als Titelverteidiger an. Sieber ist mit seinen kürzlich erzielten Sprüngen über die 15-Meter-Marke klarer Favorit. Es wäre der 8. Titel für ihn bei der Elite. Bruder Roman Sieber peilt als Saisonvierter die Verteidigung seines vorjährigen Podestplatzes an. Dazu setzt er nun vollends auf den Dreisprung und verzichtet auf den Hochsprung, der seit 2011 seine Paradedisziplin mit einer Bestleistung von bestechenden 2.15 Meter aus den Jahren 2016 und 2020 war. 

Verstärkung des LCS im Dreisprung

Ebenfalls mit viertbester Weite auf der Teilnehmerliste reist May-Madeleine Gysi für den Dreisprung an. Nach Hinten und nach Vorn ist es allerdings eng. Zunächst ist deshalb der Final das Ziel von Gysi, dort will sie voll angreifen. Die erfahrene Leichtathletin ist kürzlich vom Aargau nach Schaffhausen gezogen und ist eine wertvolle Verstärkung für den LCS. 

Kantonalrekorde im Kugelstossen in Gefahr

Routinier Kevin Lenhard freut sich auf die Teilnahme in St. Gallen und möchte seine Bestleistung im Kugelstossen von 13.64 Meter weiter steigern. Das würde nichts weniger bedeuten als neuen Indoor-Kantonalrekord. Die erst 20-jährige Lisa Hohermuth konnte sich erneut bei den Frauen für die Schweizermeisterschaften qualifizieren und strebt ebenfalls die Verbesserung ihres eigenen Kantonalrekordes von 12.80 Meter bei den U23 an. 

Kantonalrekord auch im Sprint?

Felix Doll lief diese Saison bereits 7.11 Sekunden über 60 Meter und blieb damit nur eine Hundertstelsekunde über dem Kantonalrekord bei den U23. Um diesen zu knacken, möchte Doll am Samstag beim Start ein, zwei Dinge optimieren. Bei den Frauen will sich Andrea Schlatter angesichts der grossen Konkurrenz über die 60 Meter mit einem sauberen Lauf weiter verbessern.

LCS-Duell über 800 Meter 

Yuriy Rahm hat im letzten Sommer mit seinen 1:55,11 Minuten über 800 Meter eine jahrelange Durststrecke bei den LCS-Männern in den Mittelstrecken beendet. Seit Marco Kern vor 15 Jahren 1:52,04 erreichte, blieb kein Schaffhauser mehr in der Halle unter zwei Minuten. Das schaffte neben Rahm soeben auch der erst 21-jährige Nicolas Bachmann und erfüllte mit 1:56,80 die Limite für die Hallen-SM bei den Männern, so dass gleich zwei LCS-ler über 800 Meter in St. Gallen starten.

Tim Hübscher könnte dank einer schnellen Pace seiner starken Gegner über 3000 Meter profitieren und seinen Indoor Kantonalrekord bei den Männern ein weiteres Mal verbessern.

EM der U18 im Blickwinkel

Ziel der zwei erst 17-jährigen LCS-Nachwuchstalente Nadia Lüthi und Amaja Rahm ist, sich unter den besten 10 Frauen zu etablieren. Dabei könnten sie sogar die Limiten für die U18-Europameisterschaften im Sommer überbieten, auch wenn der Weg an die EM dann immer noch lange ist: Lüthi im Hochsprung und Rahm über 1500 Meter.

 

Enrico Güntert kann nicht an Hallen-SM starten!

 

Nach dem Vorlauf in Magglingen strahlte Enrico Güntert vom LC Schaffhausen am vorletzten Wochenende noch über die Tagesbestzeit. Nach seinem Sieg im Final, u.a. über den Schweizer Weltklasse Hürdenläufer Jason Joseph, sass er bedrückt mit Schmerzen am Boden. Am folgenden Montag wurde aufgrund eines MRI eine Reizung am Knochenansatz im Oberschenkel des LCS-lers diagnostiziert. Gemäss dem Arzt kann diese Verletzung nach ein paar Tagen wieder heilen oder aber sie kann äusserst lange dauern. Der schlechtere Fall würde bedeuten, dass die Indoor-Saison für Güntert vorbei ist. 

Anfang dieser Woche zeigte zwar ein erster Test, dass Güntert wieder sprinten kann, die Schmerzen aber noch gross sind. Damit starb beim enttäuschten Güntert auch die letzte Hoffnung auf einen Start an der diesjährigen Hallen-SM. Hart für ihn, denn der LCS-ler gehörte zu den Favoriten über 60 Meter. 

Ein vernünftiger Entscheid, denn in diesem Sommer locken die Olympischen Spiele in Paris. Und in zwei Monaten will Güntert an den Weltmeisterschaften auf den Bahamas in der Schweizer 4×100-Meter-Staffel dabei sein. Für eine Qualifikation müssen es die Schweizer zuerst noch unter die 16 besten Nationen der Welt schaffen. Und da zählt jede Zehntel- oder sogar Hundertstelsekunde, die der schnelle Büsinger herausholen kann. (E.A. Müller)

 

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