Zwei LCS-ler starten im Winter im Bobsport

Sprinter Enrico Güntert vom LC Schaffhausen will im Bobsport an die olympischen Winterspiele und Andrea Schlatter hat im Europacup zweimal Bronze gewonnen. Der Abstecher im Winter zum Bobfahren muss für Leichtathleten kein Nachteil sein. Das zeigte Andrea Schlatter eindrücklich. Nach der Bobsaison im Winter erzielte sie am SVM im letzten Sommer neue persönliche Bestleistungen im Sprint und lieferte damit wertvolle Punkte zum siebten Rang des LC Schaffhausen in der Nationalliga A.

Ernst A. Müller

Schnelle Startzeiten im Bobrun

Der LCS-ler Enrico Güntert startete bereits dreimal an Welt- bzw. Europameisterschaften über 4 x 100 Meter. Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris verpasste er mit der Schweizer Staffel lediglich um 5/1000 Sekunden. Auf diese explosiven Sprinterqualitäten wurde auch Bobpiloten Timo Rohner aufmerksam, der Güntert anfragte bei ihm einzusteigen. Gleich beim ersten gemeinsamen Auftritt an der Startermeisterschaften überzeugte Güntert im Herbst auf Tartan als bester Bob-Anschieber der Schweiz. Im Weltcup sorgte der Neuling im Eiskanal für beachtliche Startzeiten beim Rohner-Bob, dem letztjährigen sechsten im Gesamtweltcup. Nun erhält der Büsinger Güntert eine zweite Chance die Olympischen Spiele nachzuholen, diesmal im Bobsport im Februar in Cortina d’Ampezzo. 

Im Frühling zurück auf die Tartanbahn

Nach dem Bob-Abenteuer setzt Enrico Güntert wieder voll auf den Sprint in der Leichtathletik, wie Nati-Kollegin Salomé Kora, zweifache Olympiateilnehmerin und WM-Halbfinalistin. Nati-Trainer Patrick Saile, der sowohl beim Schweizer Leichtathletikverband wie auch im Bobverband tätig ist, sieht Synergien bei den zwei Sportarten. Er ist überzeugt, dass der Muskelzuwachs vom Bobtraining für schnellere Sprintzeiten auf der Tartanbahn umgesetzt werden kann. Ziel 2026 von Güntert ist dementsprechend die Teilnahme an der Europameisterschaft 2026 in Birmingham mit dem Schweizer Team über 4×100 Meter. 

Zwei Podestplätze im Europacup

LCS-Sprintkollegin Andrea Schlatter, die sich mehrfach im Sprint für die SM qualifizieren konnte, hat bereits mehrjährige Erfahrung als Anschieberin im Bobsport. Gleich zweimal durfte die Beringerin in der angelaufenen Bobsaison am Europacup mit Pilotin Selina Isler eine Bronzemedaille entgegennehmen. Die Bedingungen sind nicht immer einfach. Selbst für den Start auf der Olympiabobbahn in Lillehammer mussten sie angesichts fehlender Hallen bei Nässe und Schnee auf der rutschigen Strasse einlaufen. Und im Gegensatz zu den Schweizer Spitzenbobfahrern, die Sportprofis sind, arbeitet Schlatter Vollzeit. 

An den olympischen Wettbewerben kann der Isler-Bob als nationale Nummer vier nicht teilnehmen, da höchstens drei Schweizer Frauenteams zugelassen sind. Deshalb hofft Schlatter, dass sie als Anschieberin an der Schweizer Olympia-Ausscheidung teilnehmen darf.

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