Ayal Schelling kehrt zum Leichtathletik Club Schaffhausen zurück

Seit 36 Jahren war keine Schaffhauser Sprinterin schneller als Rückkehrerin Ayal Schelling. Sie ist auch für die LCS-Mannschaft in der Nationalliga A eine grosse Verstärkung.

Ernst A. Müller

Halbfinalistin an Schweizermeisterschaft

In der Schule war Ayal Schelling immer die Schnellste beim Rennen. Mit 15 Jahren trat sie der Mehrkampfgruppe von Peter Knoepfli im Leichtathletik Club Schaffhausen (LCS) bei. Verletzungen, Studium an der Uni Zürich und die Arbeit liessen über längere Zeit kein regelmässiges Training zu. 2022 folgte die Steigerung. Sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung über 100 Meter auf beachtliche 12,07 Sekunden. Mit den LCS-Frauen gewann sie den Schweizermeistertitel in der Olympischen Staffel. Danach wechselte sie nach Winterthur, um sich dort auf den Sprint zu spezialisieren. In diesem Sommer folgte ein weiterer, grosser Sprung nach vorne. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 11,78 Sekunden schaffte Schelling die Halbfinalqualifikation an der Schweizermeisterschaft.

Heimkehr auf die Munotsportanlage

Den Kontakt zum LCS hat die 25-jährige Schelling nie verloren. Sie nahm weiterhin an den Trainingslagern von Peter Knoepfli teil. Nun kehrt sie ab sofort wieder zum LCS zurück, da ihr Sprinttrainer in Winterthur unerwartet aufhörte und sie in Schaffhausen bessere Trainingsbedingungen vorfindet. «Für mich ist es wie ein Heimkehren. Ich wurde von den LCS-lern stets willkommen geheissen», zeigt sich Schelling über die Stimmung im LCS begeistert. Sie schätzt den Zusammenhalt im Verein, die fachkompetenten Trainer und den Austausch mit diversen Spitzenathleten im Club. Die Leichtathletikanlage in Schaffhausen mit Blick auf den Munot ist für Schelling einmalig.

Ziel Kantonalrekord von Isabella Keller-Lusti

«Ich will meine Grenzen immer wieder neu ausloten und Fortschritte sichtbar machen», umschreibt Schelling ihre Zukunftspläne. Konkret will sie die Kantonalrekorde im Sprint angreifen. Diese stammen aus dem Jahre 1978 von Isabella Keller-Lusti, der zweifachen Teilnehmerin an Europameisterschaften und dreifachen Schweizermeisterin über 100 und 200 Meter. Lediglich 14 Hundertstelsekunden trennen Schelling vom kantonalen 100-Meter Rekord. Das ist angesichts ihres Potenzials gemäss Experte Peter Knoepfli nicht unrealistisch, zumal Schelling als Sprinterin noch viele Jahre vor sich hat. Mit einer Verbesserung um lediglich vier Hundertstel würde Schelling zur zweitschnellsten Schaffhauser Sprinterin avancieren und gar Legende Meta Antenen sowie Manuela Frattini und Jacqueline Häuselmann, beide 6-fache Internationale in den 80-iger Jahren, überholen. 

Verstärkung für Schaffhausen in Nationalliga A 

Für die Frauen- und Männermannschaft des LC Schaffhausen, welche gemeinsam in der Nationalliga A starten, ist Ayal Schelling ein Glücksfall. Über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel kann sie an den Schweizer Vereinsmeisterschaften (SVM) viele, wertvolle Punkte beisteuern. Dies können helfen, dass Schaffhausen in der Schweizer Leichtathletik A-klassig bleibt. Schelling ermöglicht auch neue Perspektiven an der Schweizer Staffelmeisterschaft, insbesondere wenn die Mixed-Staffel über 4×100 Meter – wie bereits am SVM – auch an der Staffel-SM eingeführt wird. Zusammen mit Sprintern wie Enrico Güntert, Felix Doll, Andrea Schlatter könnte der LCS ein Medaillen-verdächtiges Team stellen.

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