Drei LCS-Talente schnuppern an Europameisterschafts-Limiten

Drei Nachwuchstalente vom Leichtathletikclub Schaffhausen haben sich zum Ziel gesetzt auf internationaler Ebene zu starten: Läuferin Malin Rahm, Hürdensprinter Felix Doll und Speerwerfer Leon Grosshans, die in jüngster Zeit für sportliches Aufsehen sorgten. 

Ernst A. Müller

Felix Doll der Hürdensprinter

An den Frühjahrmeetings verbesserte der 22-jährige Felix Doll vom LC Schaffhausen mehrmals seine persönliche Bestzeit über die 110 Meter Hürdendistanz. Letzte Woche startete der Schweiz-Deutsche-Doppelbürger an den Landesmeisterschaften bei den U23 in unserem Nachbarland in Ulm. Der Medizinstudent hatte schon beim Aufwärmen ein gutes Gefühl. Er nahm sich vor im Final zwischen den Hürden noch aktiver zu agieren. Nach gutem Start konnte er die geplanten Finessen umsetzen. So drückte er seine PB um unglaubliche vier Zehntel und schaffte den Sprung aufs Podest. „Auf die Bronzemedaille bin ich sehr stolz“, kommentierte Doll seinen Auftritt zu recht, denn Deutschland gehört zu den führenden Leichtathletiknationen der Welt. 

Mit seinen 14.27 Sekunden verbesserte Doll nicht nur den Kantonalrekord bei den U23 vom ehemaligen LCS-ler Nick Rüegg, sondern auch den Rekord bei den Männern. Er war sogar schneller als die internationalen LCS-Grössen Hansjörg Wirz und Alex Ringli, die in den 60-iger und 70-iger Jahren regelmässig in der Schweizer Nationalmannschaft standen. Doll rückte mit seiner Zeit auch nahe an die EM-Limite der U23, wie Trainer Peter Knoepfli ergänzte. Nun schaltet Doll eine Trainingsphase ein und freut sich auf die kommenden Schweizermeisterschaften. In dieser Form kann der Youngster an der SM den arrivierten Hürdenläufern einen Finalplatz bei den Männern streitig machen. An der Nachwuchs-SM in zwei Monaten in Aarau gehört er zu den Medaillenanwärtern bei den U23.

Leon Grosshans der Speerwerfer

In diesem Jahr strebte Leon Grosshans erstmals eine Teilnahme auf der internationalen Ebene an, an den europäischen Jugendspielen der U18 (EYOF) in Skopje/Nordmazedonien. Der 17-jährige LCS-ler gehört beim Nachwuchs zu den besten Speerwerfern in unserem Land. Im letzten Jahr gewann er in Lausanne bei den U16 den Schweizermeistertitel, im Frühling übertraf er die 62-Meter Marke. Geerbt hat er die Faszination an dieser Disziplin von seinem Vater und seiner Mutter, die früher in der Leichtathletik Diskus und Kugel bzw. Siebenkampf ausgeübt haben. Vater Axel Grosshans trainiert beim LC Schaffhausen die Werfer, welche schon diverse Kantonalrekorde erzielten (vgl. SN 2.7.2025). 

Für die Limite an die EYOF fehlte Leon Grosshans weniger als ein Meter. Doch dann erlitt er am Auffahrtsmeeting in Kreuzlingen einen schlimmen Rückschlag, Kreuzbandriss. Die Operation verlief gut, doch die Prognose von neun Monaten Regeneration war brutal für das Nachwuchstalent. Inzwischen arbeitet Grosshans intensiv und hart daran, um den Heilungsprozess voranzubringen. „Dabei bekomme ich viel Unterstützung von Familie und Freunden“, so Grosshans. Er hat die Zuversicht nicht verloren und macht sich schon Pläne für die nächste Leichtathletiksaison. An den Schweizermeisterschaften 2026 will er wieder um die Medaillen im Speerwerfen kämpfen.

Malin Rahm die Läuferin

Malin Rahm vom LC Schaffhausen hat sich bereits zum dritten Mal für Europameisterschaften beim Nachwuchs qualifiziert. Die fünffache Medaillengewinnerin an Schweizermeisterschaftenn startete 2022 (U18) und 2023 (U20) in Jerusalem über 3000 Meter an der EM. Rahm studiert in der Nähe von Bosten und hatte bereits im Frühling in Alabama/USA mit neuem Schaffhauser Kantonalrekord von 10:17,73 die Limite für die kommende Nachwuchs-EM unterboten. Diesmal gehört die 20-jährige Rahm bei den U23 zu den Jüngsten im Feld. „Ich habe Respekt vor diesem Rennen und bin gespannt, weil es mein erster internationaler Einsatz in dieser Disziplin ist“, freut sich Malin Rahm auf den Steeple-Lauf. Tatsächlich ist die Konkurrenz übermächtig, denn im Feld der U23 hat es viele Läuferinnen, die bereits an grossen internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Vater und Trainer Daniel Rahm reist einen Tag vor dem Wettkampf zur Unterstützung nach Bergen. Ziel von Tochter Malin ist es, den Rhythmus zu finden, das eigene Tempo zu laufen und am Schluss die eine oder andere Läuferin zu überholen. Gestartet wird der Steeple-Lauf am Samstag um 21.10 Uhr. 

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