Vier Medaillen für den Schaffhauser Leichtathletik-Nachwuchs

Die Schweizer Meisterschaften in Magglingen wurden zum vollen Erfolg für die hiesigen Nachwuchshoffnungen.

Dario Muffler
LEICHTATHLETIK. Manchmal fällt eine Entscheidung nicht erst am Ende eines Duells. Im Hochsprung-Wettkampf an den Schweizer Meisterschaften der Nachwuchskategorien sprang die Schaffhauser Leichtathletin Nadja Lüthi genau gleich hoch wie ihre Konkurrentin Céline Weber; 1,75 Meter, um genau zu sein. So hoch ist die 15-jährige Lüthi noch nie zuvor gesprungen. Doch der Entscheid über Gold oder Silber in Magglingen fiel bereits auf der Höhe von 1,66 Meter, als Lüthi die Latte erst im zweiten Anlauf überquerte. Ihre Konkurrentin hatte es im ersten Versuch geschafft, weshalb sie sich den Schweizer Meistertitel sicherte. So will es das Reglement, wenn zwei Konkurrentinnen gleich hoch springen.
Noch Stunden nach dem Wettkampf sucht das Nachwuchstalent nach Worten, weil sie überglücklich über das Erreichte ist. «Der Wettkampf lief sehr gut, die Stimmung war super», sagt sie. «Ich hatte mich bereits die ganze Woche darauf gefreut.»
Die junge Hochspringerin darf sich nicht nur über die Silbermedaille freuen, sondern auch darüber, dass sie die benötigte Höhe für eine Teilnahme am EYOF, also dem Europäischen Olympischen Jugendfestival, übersprungen hat. Dieses findet Ende Juli in der slowenischen Stadt Maribor statt. Endlich habe sie nun diese Limite geknackt. «Ich weiss, dass ich noch höher und besser springen kann», sagt Lüthi. Die Motivation für die kommenden Trainings und die Sommersaison stimmt also. Sprung und Stoss zu Silber
Nicht in die Höhe, sondern in die Weite sprang am Sonntag der Schaffhauser U18-Athlet Simon Meier. Im Dreisprung zählte er trotz suboptimaler Vorbereitung aufgrund einer Verletzung zu den Medaillenanwärtern. Er konnte dem Druck standhalten und lag vom ersten der sechs Versuche an auf Kurs für eine Medaille. Am Ende wurde es die Silbermedaille. Mit einer Weite von 13,25 Metern ging Meier zudem mit einer neuen persönlichen Bestweite nach Hause.
Die beliebte Abkürzung PB für persönliche Bestleistung stand auch hinter der Weite von Léon Grosshans. Der U16-Athlet stiess die vier Kilogramm schwere Kugel 13,35 Meter weit und gewann damit ebenfalls die Silbermedaille. Im Weitsprung verpasste Grosshans die Bronzemedaille nur hauchdünn. Schnelle Zeiten der Familie Rahm
Einen Wettkampf über mehrere Runden mussten die Schwestern Malin und Amaja Rahm bestreiten. Beide traten über 1000 Meter an, am Samstag qualifizierten sie sich in einem ersten Schritt für den Finallauf vom Sonntag. Bei den U18 hatte die jüngere Schwester Amaja in einer engen Entscheidungen die Nase vorn und sicherte sich die Bronzemedaille, Schwester Malin, letztjährige Teilnehmerin der Junioren-EM, musste sich im Rennen der U20 mit dem vierten Platz begnügen. Der Trost: Die Zeit ist ein klarer neuer Kantonalrekord. Mehrere persönliche Bestleistungen
Im selben Wettkampf wie Lüthi stand Karin Trachsel am Start. Mit 1,58 Meter erreichte sie den Rang 7. Lisa Hohermuth wurde im Kugelstossen der U20 Fünfte. Lüthi wird zudem Sechste über 60 Meter Hürden. Celine Kläui und Beat Iseni erreichten zum Saisonhöhepunkt neue persönliche Bestleistungen.
«Ich weiss, dass ich noch höher springen kann.»
Nadja Lüthi Vize-Schweizermeisterin im Hochsprung

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