An den Leichtathletik Schweizermeisterschaften triumphierte Roman Sieber mit Kantonrekord im Hochsprung. Bruder Simon wurde Dritter. Lydia Boll erfüllt die U23-EM Limite im Hürdensprint.
Kurz nach dem Mittag wurde am Samstag der zweite Wettkampftag der diesjährigen Leichtathletik Schweizermeisterschaften in der Basler Schützenmatte lanciert. Als Erste im Einsatz standen bei idealen Bedingungen die Athleten des Leichtathletik Club Schaffhausen, Roman und Simon Sieber und Dominic Fehr im Hochsprung der Männer. Nach ihrem Doppelsieg im Dreisprung am Freitagabend wollten die Stettemer Zwillinge auch im Hochsprung auf das Treppchen springen. Simon Sieber, am Freitag noch Schweizermeister, tat sich gleich zu Beginn etwas schwer und musste auf seiner Anfängshöhe von 2.00m gleich dreimal anlaufen. Im dritten Anlauf klappte es aber, Sieber blieb im Wettkampf. Auf 2.03m stieg dann auch Roman in den Wettkampf ein. Er leistete sich bis 2.09 keinen Fehlversuch. Simon hingegen schied mit einer gültigen Höhe von 2.03m aus. Da Lino Wunderlin von der LV Fricktal die 2.06 und später auch die 2.09 übersprang, war schnell klar, dass es keinen zweiten Doppelsieg geben wird. Bronze aber war Simon Sieber auf sicher. Roman Sieber liess indes nichts anbrennen und überquerte die Latte im dritten Versuch auf 2.12 und schliesslich dann die 2.15 im ersten Versuch. Damit sicherte er sich nicht nur seinen insgesamt siebten Schweizermeistertitel, sondern knackte auch den Kantonalrekord von Thomas Wieser (2.14m) aus dem Jahr 1969. Damit ist nun auch der bis anhin älteste gültige Kantonalrekord Geschichte. Entsprechend zufrieden zeigte sich Roman Sieber: «Schweizermeister, persönliche Besthöhe und Kantonalrekord – was will man noch mehr?».
Dominic Fehr, der erstmals an einer Aktiv-SM im Einsatz stand, kam nicht wie gewünscht auf Touren. Er wurde mit 1.85m Achter.
Der frischgebackene Schweizermeister Roman Sieber trat kurze Zeit später auch noch im Weitsprung an. Dort aber nahm er (zu) viel Risiko und schied nach drei ungültigen Versuchen aus. «Bei dieser Konkurrenz musste ich riskieren», sagte er nach dem Wettkampf.
Boll mit U23-EM-Limite
Mit einer grossen Herausforderung sah sich Lydia Boll konfrontiert, musste sie doch den Hürdensprint, den Weitsprung und den Speerwurf innerhalb einer Stunde bestreiten. Kurz nach ihrem Vorlauf über 100m Hürden, in welchem sie souverän in den Halbfinal lief, stieg sie also im Weitsprung ein. Mit noch etwas müden Beinen schien die Schrittlänge im Anlauf nicht zu passen. Nach zwei ungültigen Versuchen und einem Sicherheitssprung schied Boll im Vorkampf aus. «Ich habe mich für den Weitsprung bereit gefühlt, schade, dass es heute nicht zusammenpasste», fasste die Siebenkämpferin, die auch schon über 6 Meter sprang, zusammen. Parallel zum Weitsprung nahm sie dann auch den Speerwurfwettkampf auf. Auch hier blieb sie mit 38,33 und Rang 10 unter ihren Möglichkeiten. Nach einer kleinen Pause fokussierte sich Boll nun auf den Hürdensprint. Im Halbfinale lief sie als Vierte über die Ziellinie. Mit 14.04 realisierte sie eine neue persönliche Bestleistung und unterbot den geforderten Wert für die U23-Europameisterschaften. Im Final lief sie auf den siebten Rang.