An der Erstauflage des Schaffhauser Stadtlaufs nehmen im strömenden Regen insgesamt 531 Läufer teil – das Gros davon beim Hauptakt über die Distanz von mehr als sieben Kilometern. Dort stehen Dominic Müller und Andrea Rothmund zuoberst auf dem Podest.
Das nasskalte Wetter konnte ihnen nichts anhaben. Sowohl die Teilnehmer der Kinder- und Jugendläufe als auch jene beim Hauptrennen erschienen am gestrigen Sonntag zahlreich. Insgesamt 531 Sportlerinnen und Sportler waren bei der Premiere des Schaffhauser Stadtlaufs am Start. «Als Einheimischer muss man hier dabei sein. Da gibt es keine Entschuldigung», meinte Pascal Fuchs beim Warmup auf dem Herrenacker. Für ihn fand der Wettkampf sozusagen vor der Haustür statt, wohnt er doch in der Altstadt. Für Fuchs galt die olympische Maxime, dass Dabeisein alles ist.
Während andere im Sturmesschritt durch die engen Gassen preschten, nahmen es seine Kollegen und er in eigens designten T-Shirts gemütlicher. Das war bei schwierigen äusseren Bedingungen sicherlich eine gute Entscheidung. «Es war weniger rutschig, als ich erwartet habe», meinte der ebenfalls in Schaffhausen wohnhafte Philip Lindner. Er figurierte als Pacemaker für einen alten Schulkollegen und schob nach: «Unser Ziel war eine Zeit von unter 40 Minuten. Das haben wir souverän erreicht.»
Lokalmatador Müller gewinnt
Der Sieger bei den Männern bewegte sich allerdings in anderen Sphären: Dominic Müller vom LC Schaffhausen stand letzten Endes zuoberst auf dem Podest, benötigte dafür weniger als 25 Minuten und lobte die gute Organisation sowie die mitreissende Stimmung am Streckenrand. «Die Zuschauer haben mich richtiggehend gepusht», meinte er bei der Ehrung im Festzelt auf dem Herrenacker. Zuvor hatte er auf dem Rundkurs zwischen Beckenstube, Mosergarten und Vorstadt ordentlich aufs Tempo gedrückt. Dem zweitplatzierten Vereinskollegen Mohamednur Hamd nahm er mehr als 40 Sekunden ab.
Knapper fiel die Entscheidung bei den Frauen aus. Erst im Sprint setzte sich die Rielasingerin Andrea Rothmund gegen die Schaffhauserin Melanie Schneider durch – sozusagen um Haaresbreite. Dort ging es nur um Sekundenbruchteile. «Es war alles super», freute sich Rothmund nach getaner Arbeit, als sie ihren Tag Revue passieren liess. Mit ihren Kindern tat sie sich am Kuchenbuffet gütlich. Für Andrea Rothmund und alle anderen Teilnehmer galt es, die verlorenen Kohlenhydrate wieder aufzufüllen und zu trinken – nasskaltes Wetter hin oder her.
Vollauf zufriedene Organisatoren bei der Premiere des Stadtlaufs
Er sei begeistert, meinte Andi Jordan, der Präsident des Organisationskomitees, im Rahmen der Premiere des Schaffhauser Stadtlaufs. «Beim ersten Zieleinlauf lief es mir kalt den Rücken herab», gestand er ein. Selbst das Wetter verdarb ihm die gute Laune nicht. Deswegen sagte er: «Zum Glück ist das nicht planbar.»
Jordan stand an der Spitze eines 70köpfigen Helfertrosses. Ob in der Festwirtschaft, als Streckenposten oder bei der Startnummernausgabe – überall waren die fleissigen Hände gefragt. Das OK selbst hatte im Verlauf der vergangenen zwölf Monate unzählige Sitzungen abgehalten, diskutiert und nach optimalen Lösungen für die Veranstaltung gesucht. Dass dem Rennen schliesslich ein solcher Zuspruch widerfuhr, freute Andi Jordan ungemein.
Deswegen soll es auch eine Fortsetzung des Stadtlaufs geben. «Es wird nicht wieder 16 Jahre dauern», lachte er und spielte damit auf die Zeit zwischen der letzten Durchführung einer Laufveranstaltung in Schaffhausen und dem heurigen Anlass an. Und Jordan sagte aber genauso: «Das Wichtigste war, dass der ganze Tag ohne Unfälle und Verletzungen ablief.»