Simon Sieber sichert sich mit Bestweite SM-Silber

Konstant gute Sprünge und eine egalisierte Bestleistung: So lässt sich Simon Siebers Dreisprungwettkampf an den Schweizer Meisterschaften zusammenfassen. 15.41 m reichten zu Silber. ­Persönliche Exploits schafften Corina Fendt und Dominic Müller.

Sieben Jahre hatte ­Simon Sieber die Dreisprunganlage im Stadion Schützenmatte in Basel gemieden. Gestern musste er sich ihr stellen, denn der Schweizer-Meister-Titel wurde in Basel ausgemacht. Und? Sieber zeigte keine Schwierigkeiten. Gleich im ersten Durchgang sprang er richtig weit. Mit 15,41 m egalisierte er seine persönliche Bestleistung und setzte sich an die Spitze der Konkurrenz. Diese Führung musste Sieber nach dem zweiten Versuch seines Konkurrenten Carlos Kouassi (LAS Old Boys Basel) aber wieder abgeben. Seinen zweiten Rang gab er aber bis zum Ende des Wettkampfs nicht mehr her. Damit sicherte er sich die zehnte Silbermedaille seiner Karriere. «Ich habe den Fluch dieser Anlage gebrochen», sagte er. «Erstmals nach vielen Wettkämpfen konnte ich zudem konstant springen.» Ein Blick auf das Resultateblatt zeigt: Alle gültigen Sprünge waren über 15 m. «Ich bin zufrieden», so Sieber. «Insgeheim habe ich aber eine Weite um 15,70 m erhofft.» Heute startet er mit seinem guten Gefühl im Hochsprung, wo dann sein Zwillingsbruder Roman zu den Favoriten zählt.

Corina Fendt mit Exploit

Die zweite Medaillenentscheidung mit Schaffhauser Beteiligung war das Kugelstossen der Frauen. Drei Schaffhauser Athletinnen standen im Feld der Starterinnen: Melanie Müller, Corina Fendt und Michelle Baumer. Letzteren beiden gelang der Einzug ins Finale der besten acht. Müller schaffte es an ihrer SM-Teilnahme auf den neunten Gesamtrang und war achtbeste Schweizerin.

Der erste Schaffhauser Exploit des Abends gelang Fendt. Gleich im ersten Stoss katapultierte sie die vier Kilogramm schwere Kugel 12,76 m weit. Damit stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf und klassierte sich als Sechste. «Ich bin mega happy», sagte sie. «Oftmals bin ich bei Wettkämpfen gut, an denen es um nichts geht.» Dieser Knoten ist gestern wohl aufgegangen. Michelle Baumer kam auf eine Weite von 12,38 m, was zu Rang 8 (Siebte Schweizerin) reichte.

Schaffhauser Exploit Nummer zwei kam ganz zum Schluss. Mit einem regelmässigen Rennen sicherte sich Dominic Müller den 9. Rang über 5000 Meter. «Es war das perfekte Rennen», so der Läufer. «Ich konnte immer locker laufen.» Mit 14:41,22 pulverisierte er nicht nur seine Bestzeit, sondern lief auch deutlich schneller als erhofft. Zum Ziel gesetzt hatte sich Müller eine Zeit unter 15 Minuten.

Kambundji läuft Spitzenzeit

Auch mehrere Schweizer Spitzenathleten standen im Einsatz: Über 800 und über 1500 m ging etwa das Schweizer Langstrecken-Ass Julien Wanders an den Start. Zweimal zog er souverän in die heutigen Finalläufe ein. Dabei wählte der Genfer jeweils eine freche Taktik: Er lief zu Beginn zuhinterst, um dann an seinen Gegnern vorbeizuziehen.

Der Höhepunkt des ersten Wettkampfabends ist traditionell das Finale über 100 m. Alex Wilson sicherte sich wie zu erwarten war den Titel bei den Männern. Für den grossen Höhepunkt hatte kurz zuvor aber Mujinga Kambundji, Rekordhalterin über die 100 m, gesorgt: Sie kam gut aus den Blöcken und liess zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel offen, dass sie den Titel gewinnen würde. Und mit was für einer Zeit: 11.00 Sekunden – damit ist Kambundji zurück in den Top 10 der Welt.