An der U20-Leichtathletik-EM steht mit Nick Rüegg ein Athlet aus der Region am Start. Der Hürdensprinter will in Boras als jüngerer Jahrgang morgen in den Halbfinal vorstossen.
Schaut man sich nur die Bestzeiten der gleichaltrigen Konkurrenten von Nick Rüegg an, dann gälte er als Goldkandidat. An der U20-EM, die morgen in Boras (Schweden) beginnt, tritt der Hürdensprinter aus Diessenhofen aber auch gegen Konkurrenz an, die ein Jahr älter ist. Ein Blick auf die finale Meldeliste bei den 110 Meter Hürden zeigt eine sehr hohe Leistungsdichte, der sich Rüegg in der morgen Vormittag stattfindenden Vorrunde stellen muss. Von den 32 gemeldeten Startern weisen acht eine bessere Bestzeit auf als Rüegg. «Mein Ziel ist sicher einmal, den Halbfinal zu erreichen», so Rüegg. Sein Trainer Werner Dietrich habe aber sogar gemeint, dass der Finaleinzug möglich sei. «Dazu würde ich selbstverständlich nicht Nein sagen.» Ein Hürdenrennen könne man aber nicht voraussagen. «Ich werde einfach laufen und schauen, was dabei herauskommt.»
Morgen ab 11.10 Uhr finden die Vorläufe statt, der Schaffhauser Athlet startet im ersten von vier. «Ich bin bereit», sagt Rüegg. «Ich freue mich riesig darauf – ich will es geniessen, weil ich den ganzen Winter daraufhingearbeitet habe.» Übersteht er die Vorrunde wie geplant, finden die Halbfinalläufe am Freitag kurz nach Mittag statt. Der Finallauf wird am Samstagabend, 20. Juli, ausgetragen.
Nachdem Rüegg mit der Schweizer Delegation von 35 Athletinnen und Athleten gut nach Schweden gereist ist, absolvierte er gestern nun sein letztes Hürdentraining. Heute steht nun noch die Stadionbesichtigung auf dem Plan – für das Gefühl, wie Rüegg sagt. Die Arbeit, um morgen schnell zu laufen, wurde früher erledigt. «Ich habe meinen Start nochmals verbessert», sagt das Mitglied des Leichtathletik Clubs Schaffhausen. «Ich fühle mich jetzt noch sicherer.»
Für Rüegg keine Überraschungen dürften die Abläufe an einem internationalen Grossanlass sein. Letztes Jahr absolvierte er gleich deren zwei. An den U18-Europameisterschaften sicherte er sich damals die Bronzemedaille über 110 Meter Hürden. An den Olympischen Jugendspielen stiess er bis in den Final vor und sicherte sich dort ein Diplom.