Am ersten Tag der U23-Leichtathletik-EM zogen die Schaffhauser Starter einen durchzogenen Tag ein. Enrico Güntert scheiterte in der Weitsprungqualifikation. Lydia Boll erlebte am ersten Siebenkampftag ein Auf und Ab.
Eine geballte Ladung Schaffhausen gab es gleich zu Beginn der U23-Europameisterschaften der Leichathleten. In Gävle (Schweden) standen gestern beide Schaffhauser Leichtathleten am Start. Und der erste Eindruck war sehr gut.
Lydia Boll startete in der vierten Serie über 100 Meter Hürden in ihren Siebenkampf. Bald nach dem Startschuss lag sie an der Spitze des Feldes. Eine gute Zeit schien in greifbarer Nähe zu sein. Doch dann blieb Boll an der zweitletzten Hürde hängen und geriet ins Straucheln. Die Athletin des LC Schaffhausen konnte sich zwar noch ins Ziel retten, mit ihrer Zeit von 15,10 Sekunden blieb sie aber weit über ihrem Potenzial. «Ich bin gut aus dem Startblock gekommen», sagte Boll anschliessend. «Leider musste ich nach dem Touchieren der Hürde mit dem schwächeren Bein über das letzte Hindernis.» Im anschliessenden Hochsprungwettkampf konnte Boll eine solide Leistung zeigen. Mit gültigen 1,58 Metern sprang sie knapp an ihre Saisonbestleistung heran. Im Kugelstossen am gestrigen Abend wollte es Boll dann nicht so richtig laufen. Mit 11,60 Metern blieb sie klar hinter ihrer persönlichen Bestweite zurück. Über 200 Meter lief sie mit 26,00 Sekunden eine solide Zeit. «Für den zweiten Tag habe ich mir eine Steigerung vorgenommen – mit dem Weitsprung und dem Speerwurf warten zwei starke Disziplinen von mir.»
Güntert hat Mühe mit dem Wind
Zeitgleich mit Bolls Hürdensprint stand Enrico Güntert in der Weitsprungqualifikation am Start. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, die erste Runde zu überstehen und im Finaldurchgang der besten 12 Springer anzutreten. Um das zu erreichen, hätte gestern eine Weite von 7,50 Metern gereicht, was für Güntert gut machbar gewesen wäre.
Es hat beim ersten Auftritt auf internationaler Bühne aber nicht sein sollen: Güntert kam mit den Windbedingungen nicht zurecht. «Der starke Rückenwind war sehr wechselhaft», sagte Güntert nach dem Wettkampf. «Ich musste die ersten beiden Sprünge abbrechen, weil der Anlauf nicht gepasst hat.» In seinem letzten Versuch (6,95 Meter) sei dann nicht mehr viel gegangen. «Ich war schon nervös, aber nicht zu sehr – ich habe mich gut gefühlt», so Güntert.
Trotz der leisen Enttäuschung: Güntert hat eine wertvolle Erfahrung gemacht; Er habe gesehen, wie ein Grossanlass funktioniere. «Und die Stimmung unter den Athleten ist super – vor allem innerhalb des Schweizer Teams.»