Nach Auf und Ab: Nick Rüegg jubelt über Silber

Der U-20-Hürdensprinter Nick Rüegg lief mit persönlicher Bestleistung zu SM-Silber.

Es war die Rolle des Jägers, die Nick Rüegg dieses Jahr innehatte. Im vergangenen Jahr trat der Hürdensprinter des Leichtathletik Clubs Schaffhausen (LCS) als Saisonschnellster zur Hallen-Schweizer Meisterschaft an. In dieser Hallensaison, in der ­Rüegg erstmals in der Alterskategorie U 20 mit höheren Hürden an den Start ging, war Mehrkampfass Simon Ehammer (TV Teufen) schneller gelaufen als Rüegg. Eine neue Ausgangslage also für den Diessenhofer Läufer. In dieser Situation kam eine leichte Unsicherheit hinzu. «Die Vorbereitung war ein Auf und Ab», sagt Rüegg. «In Sindelfingen bin ich gut in die Hallensaison gestartet, vor drei Wochen aber musste ich in Magglingen ein Zwischentief hinnehmen.»

Am vergangenen Sonntag im Magglingen dann: Rüegg startete im zweiten Vorlauf und qualifizierte sich souverän für den Finallauf am späteren Nachmittag. Auch die Zeit war wieder besser. Aber auch der grösste Konkurrent Ehammer lieferte im Vorlauf eine schnelle Zeit ab.

Als Aussenstehender stellte man sich deshalb die Frage: Was wird im Final noch möglich sein? Im Vorfeld hatte Rüegg gegenüber den SN gesagt, dass er Gold angreifen möchte und nicht nur einen zweiten Platz zu verteidigen beabsichtige.

Lauf mit Bestleistungen

Im Finallauf trafen Rüegg und Ehammer dann erstmals in diesem Winter aufeinander. Schulter an Schulter schnellten die beiden ­bereits international dekorierten Leichtathletiktalente aus dem Startblock: Rüegg gewann letztes Jahr Bronze an der U-18-EM über 110 Meter Hürden und startete an den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires, Ehammer sicherte sich an der U-20-WM die Bronzemedaille im Zehnkampf. «Alle Athleten im ­Finallauf haben sich gepusht», so Rüegg rückblickend.

Im Ziel leuchtete bei Rüegg dann Platz zwei und eine Zeit von 7,86 Sekunden auf: So schnell war er noch nie gelaufen. Gezogen wurde er von Ehammer, der den Lauf mit 7,69 Sekunden gewann und einen neuen U-20-Schweizer-Rekord aufstellte. «Es war ein guter Lauf, konstant und aggressiv», bilanziert der Vize-Schweizer-Meister aus Diessenhofen. «Ich bin mehr als zufrieden und erleichtert ­darüber, dass ich nochmals eine Bestleistung abliefern konnte.»

Casutt gelingt Exploit

Während im Vorfeld mit einer Medaille von Rüegg gerechnet werden konnte, überraschte der fünfzehnjährige Linus Casutt mit seiner Leistung in Magglingen. Im Kugelstossen verbesserte er seine persönliche Bestleistung um beinahe 80 Zentimeter. 13,41 Meter weit schleuderte er die vier Kilogramm schwere Kugel. Damit sicherte sich Casutt im Wettbewerb den fünften Rang. Fürs Podest fehlten am Ende lediglich zehn Zentimeter. Mit einer so starken Leistung hatten weder der Athlet noch seine Trainerin, die mehrfache Kugelstoss-Schweizer-Meisterin Katharina Roth, gerechnet.

Über sich hinauswachsen müssen hätte auch 400-Meter-Läufer Narkym Leiber, damit er sich für den Finallauf in seiner Spezialdisziplin qualifiziert hätte. Das gelang dem letztjährigen Bronzemedaillengewinner aber nicht. Im ersten von zwei Vorläufen wurde er Dritter und schied mit der sechstbesten Zeit aller Konkurrenten aus. Tags darauf konnte er sich immerhin eine neue Bestleistung über 200 Meter notieren lassen.

Bei ihrer ersten Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft schaffte das auch Celine Kläui. Im 60-Meter-Sprint lief sie im zehnten Vorlauf auf den vierten Platz. Ihre Zeit: 8,37 Sekunden.